Mobilstation

Aktueller Stand: Mobilstation in Betrieb genommen. Außenbereich wird hergestellt.

Parkhaus Ostpromenade wird zur Mobilstation

Rund um die Umgestaltung des Marktplatzes rückt das Thema Stellplätze für PKW in den Fokus der Diskussion. Parkplätze aus dem zentralen Platzbereich am Markt werden verlagert. Das nur 150 Meter Fußweg vom Markt entfernte Parkhaus Ostpromenade wurde deshalb im Rahmen einer Parkraumuntersuchung genauer beleuchtet.

Das Parkhaus Ostpromenade war sehr selten ausgelastet. Die Parkraumuntersuchung hat gezeigt, dass trotz der zentralen Lage im Stadtkern eine längere Parkplatzsuche im Straßenraum gegenüber der Nutzung des Parkhauses bevorzugt wurde.

Das Parkdeck wurde deshalb abgerissen und eine neuartige Mobilstation wird gebaut.

Neubau Mobilstation – Ziele

Mit dem Neubau wird einerseits eine Verbesserung der Parkplatzsituation erreicht, andererseits wird eine städtebauliche Lösung für das unattraktive Parkdeck gefunden. Langfristig ist vorstellbar, dass bei zukünftig geringeren Stellplatzbedarfen auch einige Ebenen umgenutzt werden könnten. Die Stadt hat sich daher entschieden mehrere Fachplanungsbüros mit Machbarkeitsstudien zu beauftragen, die Visionen für die Mobilstation entwickelt haben. Die Machbarkeitsstudien untersuchten, ob folgende Ziele zu erreichen sind:

  • Sicherstellung der Erreichbarkeit der Kernstadt auch mit dem motorisierten (Individual-) Verkehr
  • ca. 180 bis 200 Autostellplätze (Altes Parkdeck: 119)
  • ca. 200 Stellplätze für Fahrräder inkl. Abstellmöglichkeiten für Lastenräder als zentrale Abstellmöglichkeit in der Kernstadt
  • neuer zentraler ÖPNV-Haltepunkt als Ersatz für die Haltestelle Kölner Tor denkbar
  • Verleihstationen / Sharing-Angebote für z.B.: PKW, Fahrräder, Roller etc.
  • Ergänzend: Dienstleistungen wie eine E-Lademöglichkeit (für motorisierten Verkehr sowie Fahrrad), Paketstation oder ähnliches

Vorstellung: Die Mobilstation

Auf Basis der Machbarkeitsstudien wurde von HJPplaner, Stadtplaner und Architekten Partnerschaft aus Aachen, eine Mobilstation entwickelt, welche folgend vorgestellt wird.

In der neuen Mobilstation sollen zukünftig verschiedene Verkehrsformen stärker gebündelt und der Umstieg zwischen diesen vereinfacht werden. Die Station wird rund 180 PKW-Stellplätze anbieten, sodass auf den innerstädtischen Plätzen wie Markt und Franziskanerplatz Stellplätze aufgegeben werden können, um mehr Raum beispielsweise zum Verweilen, für Veranstaltungen oder Gastronomie zur Verfügung zu haben. Zusätzlich werden etwa 130 Fahrradstellplätze in und um die Station herum entstehen. Weiterhin wird die Bushaltestelle „Kölner Tor“ an die Ostpromenade verlagert. Zeitgemäße Infrastrukturangebote wie E-Ladepunkte und die Berücksichtigung von Lastenrädern runden das Angebot ab. Die Mobilstation wird wie das bisherige Parkdeck in öffentlicher Hand verbleiben und von der Stadt betrieben. Die Parkplätze werden in das vorhandene Parkleitsystem integriert werden.

Visualisierung Mobilstation

Ansicht West - vom Reifferscheidtsgäßchen kommend

Ansicht Süd - Ostpromenade in Richtung Kreisverkehr Brücktor

Ansicht Ost - Entlang der Ostpromenade

Ansicht Nord - Ostpromenade in Richtung Kölner Tor

Grundriss

In der folgenden Grafik ist ein Regelgrundriss (hier Ebenen 1+2) des Parkbereiches für den motorisierten Verkehr dargestellt. Das Parkdeck ist in einer Systembauweise mit versetzten Geschossen (sogenannte „Split-Level“) geplant. Im Plan ist außerdem die Aufsicht auf die Bushaltestellen-Überdachung (unten) zu erkennen. Neben dem Erschließungskern mit Aufzug (links) lässt sich auch die große Außentreppe (oben) gut ablesen.

Regelgrundriss der Ebenen 1 und 2

Gestaltung

Die Mobilstation wird durch seine Größe im Vergleich zum alten Parkdeck ein angemessenes Gegenüber zu den Wohn- und Geschäftsgebäuden entlang der Ostpromenade bilden.

Sie erhält teilweise Fassaden mit Ziegelelementen. Es bedient sich damit dem ortstypischen Baumaterial Ziegel. Zum anderen wird die Station auf mehreren Seiten mit einer Fassade aus Edelstahlseilnetz abgeschlossen. Dadurch ist eine flächige Begrünung der Fassade möglich.

Parkdeck - motorisierter Verkehr

Das Parkdeck innerhalb der Mobilstation setzt auf komfortable Fahrbahn- und Stellplatzbreiten, berücksichtigt das in Parkdecks besonders hohe Sicherheitsbedürfnis (Ausleuchtung, Übersichtlichkeit, außenliegende Treppe, Öffnungszeiten usw.) und integriert ergänzende Angebote wie E-Ladeoptionen. Dies wird dazu beitragen, die schlechte Ausnutzung des alten Parkdecks (durchschnittlich ca. 44% bei gleichzeitiger Überlastung der Parkangebote im umliegenden Straßenraum, Verkehrserhebung 2018) zu beheben und den damit einhergehenden starken Parksuchverkehr zu verringern.

ÖPNV

Geplant ist die Verlegung der Bushaltestelle Kölner Tor an die Ostpromenade. Die heutige Haltestelle wird in ihrer derzeitigen Form nicht mehr benötigt. Sie trennt die städtebauliche Achse zwischen Markt und Bahnhof und verursacht durch ihre Verkehrsführung (Linksverkehr) teilweise Verkehrsrisiken. Gleichzeitig wird die Chance genutzt die Attraktivität des ÖPNV mit kleinen, aber wirkungsvollen Eingriffen zu verbessern. Die neue Bushaltestelle wird barrierefrei und wettergeschützt gestaltet und mit zeitgemäßen Ausstattungselementen ergänzt.

Zusätzlich soll voraussichtlich in der Kirchstraße auf der anderen Seite des Marktes eine neue Bushaltestelle geschaffen werden (Abstimmungen mit der WestVerkehr laufen noch), sodass Laufwege für ÖPNV-Nutzende zu wichtigen Einrichtungen wie dem Rathaus oder der Kirche und Veranstaltungen wie dem Wochenmarkt oder in der Stadthalle noch weiter verkürzt werden können. Die Bushaltestelle wird von go.Rheinland gefördert.

Abstellangebote Radverkehr

Im und um die Mobilstation herum werden rund 130 Fahrradabstellplätze geschaffen. Auf ausdrücklichen Wunsch der Bürgerschaft hin finden sich diese nicht nur klassisch unter freiem Himmel, sondern teilweise überdacht (ca. 40) und teilweise innenliegend und gesichert (ca. 30). Auch Sonderfahrrad-Stellplätze für Lastenräder werden berücksichtigt. Im Inneren der Mobilstation gibt es gesicherte Abstellanlagen. Die überdachten und die innenliegenden Fahrradabstellanlagen werden von go.Rheinland gefördert.

Barrierefreiheit und -armut

Anders als im alten Parkdeck sind in der Mobilstation alle Etagen auch mithilfe eines Aufzuges erreichbar. Behindertenstellplätze finden sich im Erdgeschoss der Mobilstation. Auf jeder zweiten Etage („Split-Level“) wurden breite Familienstellplätze eingeplant. Zusätzlich erleichtert ein farbiges Leitkonzept die Orientierung für alle Nutzenden.

Klimaschutz und Ökologie

Neben den Baumpflanzungen an der Ostpromenade soll eine Begrünung des Stadtraumes vor allem mit Hilfe vertikaler Flächen und auf dem Dach der Mobilstation erfolgen. Dächer und Fassaden dienen so als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, haben eine klimatische Ausgleichsfunktion (u. a. Verdunstung), tragen zur Luftreinhaltung bei, erhöhen die biologische Vielfalt und helfen bei Starkregenereignissen durch Wasserrückhaltung. Neben den bereits genannten klimatischen Vorteilen kann die Begrünung zusätzlich zur (Verkehrs-) Lärmreduzierung beitragen. Das Dach der Mobilstation wird außerdem zur Gewinnung von Sonnenenergie genutzt (voraussichtlich Photovoltaik).

Zu guter Letzt kann die Gebäudebegrünung aufgrund ihrer positiven Wirkung auf das Stadt- und Ortsbild das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität der Anliegenden positiv beeinflussen.

Umgestaltung der Ostpromenade

Mit dem Bau der Mobilstation wird auch die Ostpromenade umgestaltet. Weitere Informationen finden mit einem Klick auf den Button.

Fragen rund um die Baustellen in der Innenstadt beantworten die Mitarbeitenden im City-Büro:

Adresse: Johannismarkt 7
Telefon: 024 31 – 85 555
E-Mail: citymanagement@erkelenz.de
Terminvereinbarung